Lebenslinien Café

• Eggs Benedict
• Kind & Kegel
• Lang & Schläfer
• Sonn- & Feiertag

Zum Frühstück ein Tattoo dazu? Im Lebenslinien Café bekommt ihr nicht nur was Schönes in den Bauch, sondern auch auf die Haut: Das Lokal in der Heinestraße im 2. Bezirk ist nämlich Café und Tattoostudio gleichzeitig. Die vorwiegend weiblichen Tattoo-Künstlerinnen haben sich auf Fineline Tattoos spezialisiert und bieten Beratung und Motiv-Entwurf bei einem gemütlichen Espresso oder Cappuccino an. Im geschmackvoll verbauten Nebenzimmer geht’s dann ans Stechen. Aber auch rein für den kulinarischen Genuss lohnt sich der Besuch: Die Speisen sind alle frisch und hausgemacht, die Atmosphäre gemütlich und dank der hohen Fenster habt ihr es auch noch freundlich und hell. Wir haben uns durch die Frühstückskarte gekostet und das Lebenslinien gesättigt, aber (noch) ohne Tattoos verlassen.

Frühstückszeiten & Angebot

Im Lebenslinien Café könnt ihr während der gesamten Öffnungszeiten frühstücken kommen, Donnerstag bis Sonntag von 09.00 bis 16.00 Uhr. Die Karte ist klein, aber fein: Für den süßen Hunger gibt’s Croissants (€ 2,90) mit Pistaziencreme (€ 4,80) oder Nussnougatcreme (€ 4,20) und das “Homemade Granola” (€ 8,00), das mit Joghurt und Früchten serviert wird – oder in der veganen Variante mit Mandelcreme. Wer es noch süßer mag, gönnt sich einen Lavakuchen mit Schlagobers (€ 8,50).

Das klassische “Wiener Frühstück “ (€ 11,50) wird mit Handsemmel, Croissant, weichem Ei, Beinschinken von Thum, Butter und Marmelade serviert. Wer es noch herzhafter mag, kann sich für die “Eggs Royal” (€ 13,00) mit Lachs auf Felzl-Sauerteigbrot und Sauce Hollandaise oder die “Eggs Benedict” (€ 12,50) mit Prosciutto entscheiden. Außerdem gibt’s Shakshuka mit gegrillter Melanzani und Paprika, Tahini-Dressing und zwei Eiern (€ 14,00), optional auch ganz vegan (€ 12,00). Auf Avocado-Fans wartet der Avocado Toast: ein Sauerteigbrot, belegt mit kandierten Nüssen, Ziegenfrischkäse, Kräutern und einem Ei (€ 11,50) – auf Wunsch auch vegan (€ 10,50). Alternativ könnt ihr den „No-Avo“ Toast (€ 11,50) mit denselben Toppings bestellen, statt Avocado bekommt ihr aber Zucchini und Erbsen (ohne Ei um € 10,50). Die Getränkekarte reicht von klassischen Kaffeegetränken (inkl. der spanischen Variante Café-Bonbon!) und Chai Latte, Tee oder Kakao über frische Limonade bis hin zu “Morning Bubbles”, wie zum Beispiel Mimosa und Berry Bubbly.

Unsere Frühstückswahl

Ich war gleich zu Beginn hellauf begeistert, dass es hier die spanische Espresso-Variante Café-Bonbon gibt. Meine Entscheidung habe ich nicht bereut, der Espresso war fantastisch: schön stark und die süße Kondensmilch darunter – ein Traum! Überrascht war ich von der kleinen Haube Milchschaum obendrauf, da ich mich nicht erinnern kann, es jemals so in Spanien getrunken zu haben, aber soll sein. Meine Begleitung war dafür leider eher enttäuscht von ihrem Cappuccino: Der Kaffee selbst war gut, aber vom Milchschaum hat man kaum etwas gesehen bzw. war er sehr wässrig. Meine Empfehlung daher, wenn ihr Kaffee sowieso in jeder Variante gerne trinkt: Entscheidet euch hier lieber gegen Milch und trinkt ihn schwarz, die Bohnen sind nämlich sehr gut (von Sebastiani & Co).

Nun zum Essen: Ich habe mir ein Shakshuka gegönnt, das überraschenderweise nicht in der Pfanne daherkam, sondern als Bowl mit frischem Salat. Nicht ganz, was ich erwartet hatte, aber das viele knackige Grün hat eigentlich sehr gut dazu gepasst. Auch die Sauce war noch schön warm und gut gewürzt – leider einen Hauch zu scharf für mich – und das Eigelb innen ideal flüssig. Insgesamt also empfehlenswert, aber eher teuer (€ 14,00), vor allem, da die Eier zwar aus Freilandhaltung, aber nicht bio sind. Meine Begleitung hat sich für das Wiener Frühstück entschieden: Das Ei war leider kalt, aber kernweich und gut und die Himbeermarmelade wirklich toll, nicht zu süß und sehr fruchtig. Statt der Handsemmel bekam sie ein Sauerteigbrot dazu – eine schöne Überraschung, da es noch warm war und hervorragend dazu gepasst hat. Auch das Croissant war schön fedrig und leicht. Der Schinken wurde allerdings für ihren Geschmack zu dick geschnitten. Außerdem fand meine Begleitung es sehr schade, dass kein Käse dabei war, der ja meistens beim Wiener Frühstück inkludiert ist.

Service & Ambiente

Der Service im Lebenslinien Café ist super freundlich, wenn auch etwas zerstreut – wir mussten immer wieder auf uns aufmerksam machen, unsere Bestellungen wurden dafür dann recht schnell gebracht. Aber in diesem Ambiente sieht man all das sehr entspannt: Die Einrichtung ist minimalistisch, aber gemütlich, die blaue Farbe bei den Fenstern hat mich seelisch gleich in den Süden versetzt. Generell wird mit den Farben sehr geschickt umgegangen: Die warmen Töne sorgen für eine sehr heimelige und gleichzeitig stylische Atmosphäre, die leise Lounge-Musik passt perfekt dazu. Und wenn die Künstlerin am Tisch nebenan ein neues Tattoo am Tablet entwirft, bekommt man fast Lust, sich in den Wartebereich zu setzen und ein Motiv auszusuchen. Es gibt übrigens nicht allzu viele Tische, ihr solltet also zur Sicherheit vorher reservieren. Das geht auch online – leider hat es bei uns diesmal nicht funktioniert, aber telefonisch ist das Team gut erreichbar.